Die Freundschaft zu den Pluggendorfer Jägern

 

Wie fast jede Freundschaft, so ist auch die Beziehung zwischen der Sassenberger Ehrengarde und dem Schützenverein »Pluggendorfer Jäger« ein Zufallsprodukt.  Zwar ranken sich über den Ursprung, über dreißig Jahre nach dem Entstehen dieser Beziehung, etliche Anekdoten und Histörchen. Übereinstimmung finden die Urheber jedoch in folgender Definition: Auf einer Party im Frühjahr 1963 kam über Maria Fehrenkötter, die Schwester des Gardisten Robert Fehrenkötter, Kontakt zu dem Münsteraner Helmut Dreßen zustande. Der war bei den Pluggendorfer Jägern aktiv und hoch beeindruckt von den Sassenberger Gardisten.  Ihr Erscheinungsbild, ihr Vereinszusammenhalt aber auch ihre Feierlust hatten es dem Gast aus Münster angetan.  Rasch entstand näherer Kontakt.  Schon wenige Wochen nach der ersten Begegnung waren die Sassenberger zur Fahnenweihe am 25.  Mai nach Münster eingeladen.  Unter der Leitung von Kommandeur Franz Ostlinning machte sich die komplette Ehrengarde auf den Weg.  Auf diesen Ansturm waren die Pluggendorfer offenbar nicht eingerichtet, denn noch während der Feier versiegte der Bierquell!  Lag es an den hohen Temperaturen, an dem langen Marschweg oder an der Trinkfestigkeit und Feierlaune der Sassenberger?  Keiner mag dies heute noch zuklären - erinnern können sich aber alle Teilnehmer an diesen trockenen Moment.  Zwischen Helmut Dreßen und Maria Fehrenkötter entstand übrigens eine noch festere Bindung - die beiden heirateten nur wenig später.

Die Ehrengarde Sassenberg beim Schützenfest in Pluggendorf 1966

Aus dem zunächst lockeren Kontakt der Ehrengarde zu dem noch jungen Münsteraner Verein (1959 gegründet) wuchs schnell eine dauerhafte und intensive Freundschaft.  Zu nennen sind an erster Stelle die regelmäßigen gegenseitigem Besuche auf den Schützenfesten und die Vergleichsschießen um einen von Rudi Mertens gestifteten Pokal.  Aber auch die Jahresfeste werden schon einmal gemeinsam gefeiert.  Und über die offiziellen Kontakte hinweg entstanden zahlreiche persönliche.  Gemeinsam ging es zu einem Familientag, der 1992 in Milte ausgerichtet wurde, oder zur Brauerei Veltins ins Sauerland.  All das verbindet mittlerweile nicht nur Ehrengarde und Pluggendorfer, auch etliche Mitglieder des Schützenvereins sind ständig bei den Treffen dabei.

 

Selbst rote Ampeln können die Garde nicht vom Marschieren abhalten, sowie hier auf der Weselerstraße in Münster

Und wenn die Pluggendorfer beim Schützenfest in Sassenberg zu Gast sind, dann gibt es für die Ehrengarde ein fest fixiertes Betreuungsprogramm.  Willkommen heißen sie die Münsteraner stets im Garten von Ehrenmitglied Franz Arenhövel.  Später marschieren die Pluggendorfer in voller Montur über den Lappenbrink mit zur Totenehrung und weiter zum Schützenplatz.


Umzug 1989 anläßlich des 150-jährigen Jubiläums in Sassenberg: Die Pluggendorfer Jäger mit ihrem König und 1. Vorsitzenden Heinz Wermers.  An der Spitze der Abordnung marschieren die Fahnenoffiziere.

 

Der gemütliche Teil auf dem Festplatz findet dann stets rund um die Königsbänke statt, wo so mancher Spaß dazugehört.  Gegen 18 Uhr klingt das Programm langsam aus, geht es im Marsch mit dem Spielmannszug vom Brook zurück zum Bus.  Eine Wegzehrung für die Gäste ist für die Garde Ehrensache.

Früher reisten die Sassenberger nur am Samstag nach Münster, heute sind sie bei dem gesamten Fest vertreten.  Diese Besuche genießen im Vereinsleben der Sassenberger Ehrengarde absoluten Vorrang vor allen anderen Veranstaltungen und Feiern.  Und wenn es im Terminkalender allzu eng wird, dann verlegen die Pluggendorfer ihr Fest sogar, damit die Sassenberger dabei sein können.  Die nehmen dafür umgekehrt große Belastungen auf sich - wie 1988, als die befreundeten Vereine aus Harsewinkel und Füchtorf ihre Jubiläen zum gleichen Datum wie die Pluggendorfer ihr Schützenfest feierten.  Da absolvierten die Sassenberger ein strammes Besuchsprogramm und statteten den Kollegen aller drei Vereine einen Besuch ab.

Deutliches Zeichen der gegenseitigem Wertschätzung ist die Ernennung der beiden ehemaligen Kommandeure der Ehrengarde, Franz Pohl und Franz Arenhövel, zu Ehrenmitgliedern bei den »Pluggendorfer Jägern«.

 

Ehrenmitglied der Pluggendorfer Franz Arenhövel mit seiner einzigartigen Uniform, mit Pluggendorfer und Sassenberger Abzeichen.

 

Der Kontakt blieb nicht auf die Ehrengarde beschränkt - Spielmannszug und Fanfarenzug haben sich ebenfalls eingeklinkt.  Etliche Sassenberger sind Mitglied bei den »Pluggendorfer Jägern« und viele Münsteraner sind bei den Sassenberger Schützen eingeschrieben.  Ein fester Termin ist stets der Königsball in Münster - eine Veranstaltung mit Pomp und Gloria.  Die Pluggendorfer, ein kleiner Verein mit eher familiär geprägten Feiern, verstehen es jedes Jahr aufs neue, bei diesem Fest Ende Oktober, Anfang November eine phänomenale Feier zu inszenieren - mit ShowEinlagen, Tanz und Programm.  Dazu reisen die Sassenberger Gardisten stets mit einer Abordnung der Bürgerschützen an, zu der auch jeweils das amtierende Königspaar gehört.

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Letztes Update: Montag, April 21, 2008