Geschichte

Als im Jahre 1964 der Bürgerschützenverein Sassenberg sein 125-jähriges Jubiläum feierte, gab es erste Überlegungen bezüglich der Gründung eines Fanfarenzuges in Sassenberg. Die damals noch 17­jährigen Reinhard Fischer, Dieter Füchtenhans, Heinz Maibaum, Willi Niemerg und Bernhard Schuckenberg hatten schon Ideen, wie sie diesen Fanfarenzug aufbauen wollten. Sie waren es leid, auf den Schützenfesten und Kirmessen immer nur passiv dabei sein zu können. Mitglied im Schützenverein konnten sie noch nicht werden. Erst recht war an eine Aufnahme in die Ehrengarde des Schützenvereins nicht zu denken, da diese damals sehr stark war.  

Nach einigen Vorgesprächen und der Gewinnung von weiteren Idealisten traf man sich im August 1964 zu einer ersten Besprechung. Auch der Bürgerschützenverein, d.h. besonders der leider zu früh verstorbene Franz Ostlinning, war auf das Vorhaben aufmerksam geworden und machte den Vorschlag, korporatives Mitglied im Bürgerschützenverein zu werden. Der Schützenverein war bereit, die Kosten für die erste Ausbildung und die Instrumente zu tragen. Hans Bußmeier, seinerzeit Kapellmeister des Gebrasaorchesters, sollte die Übungsstunden leiten, für die die Firma Gebrasa ihre Musikhalle an der Vohrener Straße zur Verfügung stellte.

Nach harten Probemonaten konnte der neugegründete Fanfarenzug erstmals auf dem Winterschützenfest im Jahre 1965 dem Publikum vorgestellt werden. Man trat mit acht Fanfarenbläsern und drei Trommeln auf. Die erste Kluft des Fanfarenzuges waren weiße Hosen, weiße Hemden und grüne Krawatten. Als Kopfbedeckung trug man mal Zylinder, mal Matrosenmützen. Anfangs wollte man noch auf einen Tambourmajor verzichten und ließ Heinz Maibaum mit der Trommel vorausgehen. Dies stellte sich jedoch nicht als ideal heraus, so dass Bernhard Schuckenberg als erster Tambourmajor die Führung übernahm. Es ist besonders dem Kapellmeister Hans Bußmeier zu verdanken, dass die Jugendlichen damals so schnell in der Öffentlichkeit auftreten konnten und den Spaß am Musizieren behielten.

        

Der neugegründete Fanfarenzug beim Winterschützenfest 1965

Im Jahre 1966 schaffte der Bürgerschützenverein die ersten Uniformen an. Man war sich einig, dass sie in den Farben des Schützenvereins, also grün-weiß, gehalten sein sollten. Man kaufte eine grüne, halblange und auf Taille geschnittene Tuchuniform, dazu eine Silberkordel und ein passendes Schiffchen.

Der Fanfarenzug fand immer mehr Zuspruch und gründete im Jahre 1969 einen eigenen Jugend­ und Schülerzug. Es folgten erste Teilnahmen an Wettstreiten und erste Siegespreise. Im Jahre 1973 wurden die Landsknechtsuniformen angeschafft und auf dem Winterschützenfest vorgestellt. Seitdem steht auch der Name: Fanfarenzug "Sassenberger Landsknechte" fest und ist ein Begriff auf Musikfesten von München bis Bremen und auch in Frankreich, Belgien und Holland. Somit kommen auch alljährlich Musiker aus allen Teilen Deutschlands und aus dem Ausland zu Pfingsten nach Sassenberg. Zum 10jährigen Bestehen des Fanfarenzuges im Jahre 1974 nahmen bereits über siebzig Musikvereine teil. Eine solche Großveranstaltung hatte es bis dahin in Sassenberg noch nicht gegeben. Die Pfingstmusikschau, die seinerzeit vor dem Hotel Börding abgehalten wurde, verlegte man nach zwei Jahren auf den Schützenplatz im Brook. Anfangs war sie nur auf einen Nachmittag beschränkt, dann wurde sie um den Samstag und den Sonntag erweitert. Nach einigen Jahren kam der Kirmesbetrieb und der Trödelmarkt am Pfingstmontag hinzu. Heute findet die Pfingstmusikschau von freitags bis montags statt.  

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Letztes Update: Montag, April 21, 2008